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GC Eishockey | 27.02.2022

KEK-SANIERUNG: 1000 PROBLEME, 1 GROSSES ZIEL

Schon bald fahren die Bagger auf: Die Kunsteisbahn Küsnacht – kurz KEK – wird saniert. Die dort beheimateten Eissportvereine, darunter auch die GCK Lions, müssen bis Ende Jahr auf andere Kunsteisbahnen ausweichen. GC Eishockey-Präsident Rolf Langenegger hat rechtzeitig zum Baustart für alle Vereine Alternativen gefunden.

Ab Mitte März wird die Kunsteisbahn Küsnacht KEK saniert. Die Sanierung ist dringend notwendig, die Kunsteisbahn aus dem Jahr 1962 genügt den feuerpolizeilichen, energetischen, akustischen und statischen Anforderungen von heute längst nicht mehr. Im gleichen Zug wird die KEK um eine Heimstätte – eine sogenannte Homebase – für die GCK Lions erweitert. «Die neue Homebase ist wichtig für das Team, sie wird den Zusammenhalt stärken und die Spieler zu Höchstleistungen anspornen», hofft Rolf Langenegger, Präsident der GC Sektion Eishockey und Vizepräsident der Genossenschaft KEK. Während die Sanierung der KEK im Dezember abgeschlossen sein soll, ist die neue Homebase voraussichtlich erst anfangs 2023 bezugsbereit.

In der kommenden Saison 2022/23 spielen und trainieren die GCK Lions auf der Kunsteisbahn Oerlikon (KEBO) und übernehmen im «Olymp» die Einrichtung der ZSC Lions, die im August ihr neues Zuhause in der Swiss Life Arena in Altstetten beziehen. «Die GCK Lions können hier die geordneten Strukturen der NLA übernehmen», freut sich Langenegger.


Vom Dolderkind zu Mister Grasshopper

Als Koordinator der Sanierung hat Langenegger nicht nur für die GCK Lions eine vorübergehende Alternative zur KEK gefunden: Für insgesamt sieben Sportvereinen hat er Ausweichmöglichkeiten organisiert. Dabei sei es im Grossraum Zürich schwierig, freies Eis zu finden. Seine Rolle als Koordinator sei spannend, aber fordernd, hält er fest. «Eigentlich komme ich ja vom Eishockey, nun bin ich plötzlich auch für Curling und Eiskunstlauf zuständig», schmunzelt Langenegger. Doch der 75-Jährige hat den Aufwand noch nie gescheut. Sein unermüdliches Engagement für GC hat ihm schliesslich auch den Spitznamen «Mister Grasshopper» eingebracht. «Ich bin ein Dolderkind», erklärt Langenegger seine Leidenschaft für den Sport. «Mein Vater war Direktor des Hotel Waldhaus Dolders, weshalb ich den Sommer im Wellenbad und den Winter auf der Kunsteisbahn des Hotels verbracht habe.» Damals habe er auch die glorreichen 60er-Jahre des GC Eishockey-Teams miterlebt. Die Begeisterung für den Club ist geblieben, weshalb er nicht zögerte, als er in den 80er-Jahren nach dem Abstieg der GC Eishockey-Mannschaft in die 2. Liga angefragt wurde, ob er etwas Struktur in den Verein bringen könne. Später hat er sein Netzwerk genutzt und mit Walter Frey und Peter Spuhler zwei wichtige Schlüsselfiguren zu GC geholt.


Sanierung kostet Geld und Nerven

Sein breites Netzwerk und sein Verhandlungsgeschick haben auch jetzt dazu beigetragen, dass nun tatsächlich alle Sportvereine während der KEK-Sanierung auf andere Eisfelder ausweichen können. Nur der Curling Club Küsnacht und die GC Curling-Sektion haben sich dazu entschlossen, das offizielle Training auszusetzen, bis die neue Kunsteisbahn steht. «Eine Saison auszulassen wäre eigentlich auch im Falle der GCK Lions von Vorteil gewesen», findet Langenegger. «Es hätte etwas Druck von der Mannschaft genommen.» Stattdessen verkürze man jetzt die laufende und die nächste Saison und müsse die Mannschaft aus ihrem gewohnten Umfeld reissen. Hinzu kämen die Kosten: «Alles, was wir während Corona eingespart haben, investieren wir jetzt in die Miete von auswärtigem Eis.» Das sei ein fünf- bis sechsstelliger Betrag. Nicht zuletzt wegen weiteren drohenden Kosten hofft er nun, dass sich die Bauarbeiten nicht verzögern. «Wir treffen uns wöchentlich mit der Bauleitung und als Laie muss ich ihnen in vielen Belangen einfach vertrauen», so Langenegger. Herausfordernd sei auch der gleichzeitige Aufbau der unterschiedlichen Eisflächen für Halle, Aussenfeld und Curling. Besonders anspruchsvoll sei beispielsweise das Curling-Eis, da die Steine auf jede Unebenheit im Eis reagieren. Normalerweise dauere der Aufbau eines Eisfelds rund 14 Tage. «Falls etwas dazwischenkommt, verzögert sich die Eröffnung», gibt er zu bedenken. Sollte es so weit kommen, ist er erneut gefordert, damit kein Verein auf der Strasse steht. «Noch bestehen viele Probleme, aber ich bin mir sicher, dass sich der Aufwand lohnt», gibt sich Rolf Langenegger zuversichtlich. «Das Betriebsgebäude wird komplett neu erstellt und wird nicht nur für die Sportler, sondern auch für die Besucher einen grossen Mehrwert bieten.»

 

Pamela Schefer