
NEUE GRUNDAUSBILDUNG: SO HOLT GC RUDERN NEUE MITGLIEDER INS BOOT
Im Frühling 2021 hat die GC Ruder Sektion ihre Grundausbildung neu konzipiert. Eine systematische Ausbildung der Jüngsten, klar definierte Ausbildungsziele und ein grosser Spass-Faktor sollen den Nachwuchs für den Rudersport begeistern. Ein Jahr nach der Umstellung ziehen die Verantwortlichen eine erste positive Bilanz.
«Es gibt viele erfahrene Ruderer, die gewisse Manöver nie richtig gelernt haben», weiss Markus Wyss, Chef Grundausbildung bei der GC Ruder Sektion. Mit der neuen Grundausbildung, die im Frühling 2021 in Kraft getreten ist, möchte man solche blinden Flecken ausmerzen. Der Fokus wird dabei auf die Ausbildung der Jüngsten gelegt. «Da man zum Rudern eine gewisse Körpergrösse braucht, wird dieser Sport ab etwa 11 Jahren interessant», erklärt Wyss. Die Kinder machen unter anderem in Schulsportkursen erste Erfahrungen im Ruderboot und werden danach systematisch geschult. Dabei geht es noch nicht um Schnelligkeit, sondern um die richtige Technik.
Spass wird grossgeschrieben
Zu Beginn wird ihnen der einfache Ruderschlag im Vierer-Boot beigebracht, es folgen Manöver wie die kurze oder die lange Wende und Geschicklichkeitsübungen, die unter anderem dabei helfen, die Balance zu halten. Stets an ihrer Seite ist Thomas Böhme, leitender Trainer der Grundausbildung. «Jeder Einsteiger wird zu Beginn einzeln betreut», so Böhme. Nach der Grundausbildung, die in der Regel zwischen vier und acht Wochen dauert, absolvieren die jungen Ruderer eine Prüfung und erhalten ein goldenes, silbriges oder bronzenes Abzeichen. «Damit wir die Kinder für den Ruder-Sport begeistern können, setzen wir bewusst auf den Spass-Faktor», so Böhme, der das neue Konzept der Grundausbildung mitentwickelt hat.
Pyramide statt Weinglas
Mit dem neuen Konzept sollen alle ins Boot geholt werden – vom Hobby-Ruderer bis zum ehrgeizigen Kind, das bereits von einer Olympia-Teilnahme träumt. So soll der Nachwuchs konstant gesichert und sogenannte «Wellen» sollen verhindert werden: «Unsere Altersklassen sollten eigentlich eine Pyramide bilden», erklärt Wyss. «Wenn man zwei bis drei Ruderer im Verein haben möchte, die an der Weltspitze mitmischen, dann muss man in der Kategorie U15, also am Fusse der Pyramide, mit über 30 Anfängern starten.» Beim Übertritt in die Altersklassen U17 und U19 verliere man immer mehrere Mitglieder, sei es, weil sie sich auf die Schule oder die Lehre konzentrieren wollen oder weil sie sich für einen anderen Sport entscheiden. «Damit die Pyramide nicht zur Sanduhr oder zum Weinglas wird, braucht es konstanten Nachwuchs und eine Konzentration der Ressourcen auf die jüngste Altersklasse.»
Beste Form der Meditation
Ein Jahr nach der Einführung der neuen Grundausbildung zeigt sich: Das Konzept funktioniert. GC konnte in kurzer Zeit rund 40 neue Mitglieder gewinnen. «Rudern kann grundsätzlich jeder», findet Wyss. Aber nicht jeder müsse das Ziel haben, ins Leistungsteam einzusteigen. «Beim Rudern geht es nicht nur um die Schnelligkeit. Der Spass ist eine wichtige Komponente. Und wenn man frühmorgens über das Wasser gleitet, ist das meiner Meinung nach auch eine wunderbare Form von Meditation.»
Pamela Schefer