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GC Handball | 29.05.2022

EINFACH UNKAPUTTBAR: GC AMICITIA ZÜRICH IST CUPSIEGER

GC Amicitia Zürich schlägt den Schweizer Meister und Kantonsrivalen Pfadi Winterthur in einem an Dramatik kaum zu überbietenden Cupfinal mit 30:28 nach Verlängerung und holt den Pokal zum ersten Mal seit 2009 wieder nach Zürich.

Wenn der Abstiegskandidat der vergangenen Jahre im Cupfinal auf den erfahrenen und mit Nationalspielern gespickten Schweizer Meister trifft und dabei auf eine ganze Handvoll verletzter Leistungsträger verzichten muss, ist die Wahrscheinlichkeit einer Überraschung überschaubar. Wenn der Aussenseiter zudem fast durchgehend im Rückstand liegt und darüber hinaus zwei rote Karten kassiert, stellt sich normalerweise nur noch die Frage, ob die Niederlage vernichtend oder vielleicht doch noch ehrenhaft wird.

Abnormal – im positiven Sinne

Aber normal ist diese Mannschaft definitiv nicht. Die 1'400 Zuschauer in der Mobiliar Arena in Gümligen wurden Zeuge von einem Cupfinal, der an Spannung und Dramatik kaum zu überbieten war und beste Werbung für den Schweizer Handball bot. Es war ein Final, der einmal mehr die unglaubliche Mentalität dieser jungen Mannschaft unterstrich. Diese Willensstärke bildet die Basis für die bemerkenswerte Entwicklung von GC Amicitia, welche sich vom Abstiegskandidaten zur absoluten Überraschungsmannschaft machte.

Mit der Entschlossenheit eines vierjährigen Kindes vor dem Süssigkeitenstand, wehrte sich das Team von Petr Hrachovec mit allem was es hatte gegen sämtliche Widrigkeiten. Weder die zahlreichen verletzten Leistungsträger noch die zwei roten Karten in der 16. und 63. Minute waren Grund genug, sich mit der sich abzeichnenden ehrenvollen Niederlage gegen den erfolgsgewohnten Meister aus Winterthur abzufinden.

Rettung in die Verlängerung

Obwohl sie während 43 Minuten einem Rückstand hinterherliefen, glichen die Hoppers 47 Sekunden vor der Sirene aus und zerrten Pfadi in die Verlängerung. Coach Petr Hrachovec: «Es war wichtig, dass wir gerade in den kritischen Phasen ruhig geblieben sind und uns an unseren Plan gehalten haben.»

Nur der Wille zählt

Auch in der Verlängerung ging der Favorit zunächst mit zwei Längen in Front, bevor GC Amicitia in der zweiten Hälfte das Spiel, den Sieg und den Pokal – den ersten seit 13 Jahren – an sich riss. Was folgte war eine Explosion der Emotionen, die diesem für den Zürcher Handball historischen Abend würdig war.

Co-Trainer und Vizepräsident Sascha Schönholzer versuchte diesen Titel kurz nach dem Spiel einzuordnen: «Ich freue mich einfach so sehr für dieses Team und für den Vorstand, der in den letzten vier Jahren so viel geleistet hat. Die Willensleistung der Jungs war in Anbetracht aller Nackenschläge bemerkenswert. Diese Mannschaft ist einfach unkaputtbar!»


Elad Ben-Am