Die Auszeichnung als Sportheldin durch die Stiftung IdéeSport freut Sophie Morscher riesig. Sie sieht es als Chance, nicht nur den Frauensport sichtbarer zu machen, sondern auch Rugby, das in der Schweiz noch eine Randsportart ist. Ihr Rat an interessierte Mädchen: einfach ausprobieren! Deshalb engagiert sie sich bei den von der Stiftung organisierten «Midnight Sport»-Events, wo Schülerinnen verschiedene Sportarten testen und Fragen stellen können.
Über sich hinauswachsen
Entgegen der Meinung vieler sei Rugby nicht nur für besonders starke Frauen, betont Sophie. Alle seien willkommen, denn im Team gebe es verschiedene Positionen mit unterschiedlichen Anforderungen. Zudem sei Stärke auch Kopfsache: Wer sie mental nicht abrufen könne, habe wenig davon. «Gerade am Anfang kostet es Überwindung, jemanden zu tackeln», weiss Sophie aus eigener Erfahrung. Doch genau das lerne man dabei: sich der Angst zu stellen, Herausforderungen zu meistern und über sich hinauszuwachsen. Wertvolle Fähigkeiten für Sport und Leben.
Rugby verbindet – auf und neben dem Spielfeld
«Neben Stärke, Mut und Ausdauer geht es im Rugby auch um Fairness, Respekt und Zusammenhalt », betont die 25-Jährige. Nach den Spielen gehöre es dazu, das gegnerische Team zum gemeinsamen Abendessen einzuladen, erklärt sie. Der Zusammenhalt in der Szene sei enorm. Was die GC Valkyries besonders auszeichne, ist die Vielfalt im Team. Die Frauen haben sehr unterschiedliche und internationale Hintergründe. Jede wird nicht nur akzeptiert, sondern auch wertgeschätzt.
Vom Zufall zur Leidenschaft
Vor sieben Jahren wechselte Sophie eher zufällig von der Leichtathletik zum Rugby. Eine Kollegin nahm sie mit ins Rugby-Training. Seither ist sie begeistert dabei, absolvierte mehrere Einsätze für die Nationalmannschaft und ist heute sogar Captain der Schweizer Frauen-15er-Nationalmannschaft. Ihr eigenes Vorbild ist die amerikanische Rugbyspielerin Ilona Maher. Sie verkörpert all die Qualitäten, die Sophie bewundert: « Sie ist nicht nur eine hervorragende Sportlerin, sie bricht mit Stereotypen, spielt mit rotem Lippenstift und nimmt Raum ein – ein grosses Idol!»
Miriam Hetzel