Vom 1. bis 5. Juli fanden in Schweden die European Open statt, bei denen die Schweizer U16-Handballerinnen ein beeindruckendes Turnier zeigten. Die Vorrunde schlossen sie auf Rang 1 ab und sicherten sich so einen Platz in der Hauptrunde. Dort bestachen sie mit drei Siegen und nur einer Niederlage und qualifizierten sich für das Halbfinale gegen Ungarn, das sie mit einem knappen 25:24 Sieg für sich entschieden.
Nervenaufreibend bis zur letzten Sekunde
Im Finale traf die Schweiz schliesslich auf Deutschland. «Ich war anfangs sehr nervös», erzählt Amy Koch, Spielerin von GC Amicitia, «aber sobald ich auf dem Feld stand, hat sich die Nervosität gelegt und ich konnte alles ausblenden. Nervenaufreibend war das Spiel natürlich trotzdem.» Nach einem engen Spiel führte das Schweizer Team 90 Sekunden vor dem Abpfiff mit 26:24. In letzter Sekunde gelang den Deutschen jedoch der Ausgleich und zwang die Schweiz in die Verlängerung. Und auch in den folgenden zehn Minuten konnte sich keines der beiden Teams endgültig durchsetzen, sodass es zum Shoot-Out kam. «Wir haben die Nerven behalten und gezeigt, was wir für ein starkes Team sind», erzählt Amy, die im Shootout zwar nicht zum Einsatz kam, aber umso mehr mitfieberte. Mit beeindruckenden Schüssen sicherten sich die Schweizerinnen schliesslich den Titel in Göteborg. «Am Schluss waren wir einfach nur froh, dass es vorbei war», gesteht Amy. «Zuerst konnten wir es kaum glauben, dass wir gewonnen haben. Mit diesem Ausgang hätten wir am Anfang nicht gerechnet.»
Meilenstein für den Schweizer Frauenhandball
Dass das U16-Team nun den ersten Titel im Schweizer Frauenhandball gewonnen hat, bedeutet Amy sehr viel. Und vielleicht ist der Sieg ja gar ein gutes Omen für die Handball-Europameisterschaft der Frauen, die von Ende November bis Anfang Dezember in der Schweiz stattfinden wird. Als Juniorin wird Amy zwar natürlich nicht selbst auf dem Spielfeld stehen, aber sie freut sich darauf, im Publikum zu sitzen und die Schweizerinnen anzufeuern. «Die Spielerinnen der Nati-A-Mannschaft sind unsere Vorbilder», erklärt sie. «Dass wir Juniorinnen es nun vorgemacht und als Erste einen so grossen Meilenstein erreicht haben, macht mich sehr stolz.»
Simone Schmid