Ob Rindfleisch-Ravioli an Safransauce, Garnelen auf Gemüse-Caponata mit Garnelen-Bisque oder eine Grasshopper-Pinsa – im Fabio’s, dem Bistro der Sektion GC Tennis Ouvert, bleiben keine Wünsche offen. Fabio Festa, der neue Pächter des frisch renovierten Clublokals, verköstigt seit April nicht nur die Tennisspielerinnen und -spieler, sondern auch Mitglieder anderer GC Sektionen. Die Tenniswelt ist ihm dabei nicht fremd: Zuvor leitete er sechs Jahre lang das Restaurant des Tennisclubs Küsnacht. Als er im Februar 2024 das Catering für einen Grasshopper-Event organisierte, erhielt er vom Präsidenten Martin Künzle und vielen anderen Gästen ausschliesslich positives Feedback. Als er kurz darauf erfuhr, dass das Bistro von GC Tennis einen neuen Pächter sucht, zögerte er nicht: «Nach sechs Jahren beim Tennisclub Küsnacht suchte ich eine neue Herausforderung», erzählt er. Trotz seiner langjährigen Erfahrung als Chef de Cuisine war der Auswahlprozess anspruchsvoll: «Ich musste mich in fünf zweistündigen Bewerbungsgesprächen beweisen», erinnert er sich.
Internationale Einflüsse
Das Bistro ist von April bis Oktober täglich von 11.00 bis 21.00 Uhr geöffnet, an Wochenenden von 9.00 bis 20.00 Uhr. Unterstützt wird Fabio von seinem Bruder Giuseppe – genannt Peppe – und fünf weiteren Mitarbeitenden. Peppe und Fabio sind ein eingespieltes Team, sie haben schon in Italien zusammengearbeitet: «Mein Vater, Peppe und ich waren drei Jahre lang im selben Restaurant tätig – alle drei als Chef de Cuisine», so Fabio. «Das hat hervorragend funktioniert.»
Der Neapolitaner mit spanischen Wurzeln hat in Küchen auf der ganzen Welt Erfahrung gesammelt: Nach einer fünfjährigen Ausbildung an der Hotelfachschule folgte ein Diplom als Chef de Cuisine sowie zahlreiche Weiterbildungen – unter anderem als Pizzaiolo und Konditor. Er arbeitete ein Jahr lang auf einem Kreuzfahrtschiff, anschliessend in Madrid – wo er seine heutige Frau kennenlernte und heiratete –, dann in London und schliesslich in Zürich, wo er vor zwölf Jahren im Restaurant Sinfonia in Erlenbach als Chef de Cuisine begann. Diese Stationen spiegeln sich auf seiner Speisekarte wider: Neben einer grossen Auswahl an italienischen Spezialitäten findet man auch Poké Bowls oder Paella. «Meine Frau ist Marokkanerin, aber nach vielen Jahren in Spanien sagt sie immer mit einem Lächeln: ‹Mein Blut ist marokkanisch, aber meine Seele spanisch!›», erzählt Fabio schmunzelnd. Von ihr inspiriert, setzte Fabio auch schon orientalische Speisen wie Couscous auf die Karte. Jede Woche bietet er neue Spezialitäten an und legt grossen Wert darauf, möglichst viel selbst zu machen – von der Pasta bis zum Tiramisu.
Leidenschaft für Tennis
Die grosse Auswahl an Gerichten kommt gut an. Dennoch beobachtet Fabio bei den Gästen, insbesondere den Tennisspielerinnen und -spielern, ein wachsendes Interesse an gesunder Ernährung: «Besonders beliebt sind zum Beispiel Poulet mit Gemüse und Salat, während der Turniere auch mal eine Bouillon oder ein Birchermüesli.»
Fabio selbst tauscht den Kochlöffel auch hin und wieder gegen den Tennisschläger: Nach vielen Jahren als Fussballer begann er vor sechs Jahren mit dem Tennisspielen. Auch heute noch steht er – wenn ihn nicht gerade Knieprobleme plagen – regelmässig eine Stunde vor Arbeitsbeginn mit seiner Frau auf dem Platz. «Auch unser Sohn spielt Tennis», erzählt er stolz. «Wir spielen alle Interclub.» Ihm gefällt besonders, dass die ganze Familie die gleiche Leidenschaft teilt.
Doch Fabios grosse Ambitionen liegen nicht auf dem Tennisplatz, sondern in der Küche: «Mein Traum ist es, das Bistro das ganze Jahr über betreiben zu können – und eines Tages das erste Tennisclublokal mit Gourmet-Punkten zu werden», verrät er. Bis dahin wird er im Winterhalbjahr voraussichtlich mit einem Catering-Business aktiv bleiben.
Pamela Schefer