Der Auftakt zur Barrage verlief alles andere als gewöhnlich: Da der Letzigrund aufgrund eines Konzerts nicht zur Verfügung stand, musste GC das «Heimspiel» im Cornaredo in Lugano austragen. Trotz ungewohnter Umgebung und logistischen Herausforderungen zeigten die Zürcher eine überzeugende Reaktion auf die schwierige Saison.
Mit einem klaren 4:0-Erfolg setzte GC ein starkes Zeichen. Die Mannschaft trat fokussiert auf, dominierte das Spielgeschehen und nutzte ihre Chancen konsequent. «Wir haben von Anfang an eine gute Energie gezeigt und es ist uns viel gelungen», berichtete Torschütze Nikolas Muci gegenüber SRF. Gleichzeitig war allen Beteiligten klar, dass mit diesem Sieg noch nichts gewonnen ist.
Rückspiel im Brügglifeld
Im Rückspiel in Aarau warteten ein volles Stadion, eine laute Kulisse und ein Gegner, der nichts mehr zu verlieren hat. GC musste vor allem kühlen Kopf bewahren und tat genau das. Zwar verloren die Zürcher das Spiel mit 0:1 nach einem späten Treffer des Aarauers Linus Obexer, doch sie liessen nie Zweifel am Gesamtsieg aufkommen – auch dank der wichtigen Glanzparade von Goalie Hammel in der 13. Minute.
Captain Amir Abrashi zeigte sich nach dem Schlusspfiff erleichtert: «Die drei letzten Wochen waren vom Druck her die schlimmsten meiner Karriere. Wir sind mit zwei blauen Augen davongekommen. Dass wir es am Ende geschafft haben, verdanken wir auch unseren Fans. Sie haben uns in schwierigen Momenten getragen.» Sportchef Alain Sutter betonte die Geschlossenheit der Mannschaft: «Dass wir den Klassenerhalt geschafft haben, ist das Resultat harter Arbeit der Jungs und eines starken Teamgeists. Nun gilt es, vorauszuschauen, um GC nachhaltig zu stärken.»
GC plant für die Zukunft
Nach dem erfolgreichen Ligaerhalt richtet sich der Blick nach vorne – mit dem Ziel, sich sportlich weiterzuentwickeln und Stabilität aufzubauen. Am 4. Juni 2025 präsentierte der Grasshopper Club Zürich in einer Medienkonferenz die strategische Ausrichtung für die kommende Saison. Sportchef Alain Sutter erläuterte, dass der Klub mit einem der tiefsten Budgets der Liga einen nachhaltigen Neuaufbau anstrebt, dabei verstärkt auf die Förderung des eigenen Nachwuchses setzt und mit einem aktiven, intensiven sowie mutigen Spielstil Schritt für Schritt wieder konkurrenzfähiger werden und mehr Zuschauer ins Stadion locken möchte: «Im Fussball geht es nicht nur um Resultate. Die Fans bezahlen Eintritt und wollen unterhalten werden. Die wichtigste Aufgabe wird es sein, ein Team zu formen, das aktiven, intensiven, mutigen Fussball spielt und in den Wettkampf geht, um zu gewinnen.»
Maurice Desiderato