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«WENN DIE GC MITGLIEDER ZUSAMMENSPANNEN, KÖNNEN SIE BERGE BEWEGEN.»

«WENN DIE GC MITGLIEDER ZUSAMMENSPANNEN, KÖNNEN SIE BERGE BEWEGEN.»

Stephan Wernli und Yannick del Curto haben im April einen GC Fussball-Podcast lanciert. Mittlerweile hat sich der Podcast zu einem sektionsübergreifenden Gefäss entwickelt. Damit wollen die beiden GC Fans das Familiengefühl des Vereins festigen.

GC Insider: Euer Podcast heisst «Sächsfoif». Weshalb?
Yannick del Curto: «Sächsfoif» beschreibt das Resultat eines legendären GC Spiels, an das sich die GC Fans bestimmt erinnern: Am 3. März 2003 sah es kurz vor Schluss so aus, als würde GC gegen den FCZ mit 5:2 verlieren. Ab der 84. Minute, als schon viele GC Fans das Stadion verlassen hatten, schoss GC allerdings noch drei Goals. In der Verlängerung folgte das sechste und GC ging als Sieger vom Platz.

Stephan Wernli: Später wurde sogar eine Bar nach diesem Spielstand benannt. Die Idee, den Podcast so zu taufen, hatte ich während einer Zugfahrt.

Stephan, Du hast den Podcast letzten April lanciert. Ab Folge 5 wurdest Du von Yannick unterstützt. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?
Yannick: Ich war gerade in Thailand, als ich eine Vorankündigung des Podcasts entdeckte. Da ich auch schon lange mit dem Gedanken spielte, einen GC Podcast zu machen, meldete ich mich bei Stephan und fragte ihn, ob er Verstärkung brauchen könnte. Wir haben etwa zwei Stunden telefoniert.

Stephan: Ich war gleich Feuer und Flamme, schliesslich war ich ohnehin auf der Suche nach einem Co-Moderatoren.

Stephan, Dir liegt Fussball in den Genen: Dein Vater ist GC-Fan, Dein Urgrossvater spielte in der Fussball-Nationalmannschaft und Du selbst hast zehn Jahre lang Fussball gespielt. Wieso bist Du heute auf der Tribüne und nicht auf dem Spielfeld?
Stephan: Ich war wohl zu wenig diszipliniert, um Profi zu werden. Meine Eltern waren auch immer der Meinung, ich solle mich auf die Schule konzentrieren und dann etwas Richtiges erlernen. Und das ist gut so.

Bei Dir war das ganz anders als bei Stephan: Dein Vater Arno del Curto war Trainer des HC Davos, wo Du auch selbst Eishockey gespielt hast. Später wurdest Du Assistenztrainer der U17 der ZSC Lions. Heute machst Du einen GC Podcast. Wie kommts?
Yannick: Ich war schon immer GC Fan. Als ich das erste GC Fussball-Spiel live im Hardturm-Station mitverfolgte, war ich erst sieben Jahre alt. Natürlich war auch der HCD hoch im Kurs, und als mein Vater dann zu ZSC wechselte, fand ich auch den ZSC toll. Irgendwann habe ich aber realisiert, dass ich vor allem ein Fan von meinem Vater Arno bin – und von GC. GC bin ich über all die Jahre immer treu geblieben.

Zu Beginn drehte sich Euer Podcast ausschliesslich um Fussball, mittlerweile empfangt Ihr aber auch Gäste aus anderen GC Sektionen. Wie kam es dazu?
Stephan: Als sich immer mehr Leute mit dem Wunsch an uns gewendet haben, mehr aus anderen Sektionen zu bringen, haben wir das Gefäss geöffnet. Der Fussball ist zwar noch immer tragend, wir wollen aber auch den anderen Sportarten eine Plattform geben. Unser Ziel ist es, dass Fussball-Fans auch GC Unihockey-Spiele besuchen und umgekehrt. Mit dem Podcast haben wir die Chance, das Familien-Gefühl, das GC einst ausgezeichnet hat, wieder aufleben zu lassen.

Yannick: Als grösster polysportiver Verein der Schweiz hat GC unglaublich viel Potenzial. Wenn alle GC Mitglieder zusammenspannen, können sie Berge bewegen.

Der Podcast erscheint wöchentlich. Wie viel Aufwand habt Ihr jeweils pro Folge?
Stephan: Zu Beginn haben wir für Vorbereitungen, Aufnahme und Nachbearbeitungen mindestens fünf Stunden pro Folge aufgewendet. Das hat sich nun aber bei etwa zwei bis vier Stunden eingependelt.

Welche Reaktionen lösen Eure Podcasts aus?
Yannick: Als ich an das Auswärtsspiel von GC nach Sion gereist bin, haben mich über zehn Personen auf den Podcast angesprochen. Der Podcast löst etwas aus, er weckt zum Teil auch neues Interesse bei Fans, die nicht mehr so involviert sind.

Stephan: Ich komme auch bei meinen Besuchen im Letzigrund immer wieder ins Gespräch mit anderen GC Fans, die über den Podcast plaudern und Selfies mit mir machen wollen. Ich habe das Gefühl, es bewegt sich momentan was bei den GC Fans. Man sieht in der Öffentlichkeit beispielsweise wieder mehr Menschen in GC Merchandise-Kleidung. Das Zusammengehörigkeitsgefühl wird wieder stärker. Es freut mich, dass wir mit dem Podcast etwas zu dieser Bewegung beitragen können.

Gab es schon einmal eine Panne oder eine Folge, die überhaupt nicht nach Plan gelaufen ist?
Stephan: Unsere erste gemeinsame Folge wollten wir eigentlich in einer Bar aufnehmen. Nach etwa acht Minuten mussten wir abbrechen, weil sich kein richtiger Gesprächsfluss entwickelt hat.

Yannick: Zudem wurde draussen Volksmusik gespielt, die man auf der Aufnahme gehört hat.

Stephan: Dieser Fehlstart hat uns aber viel gelehrt. Es war eine unbeabsichtigte Probeaufnahme. Danach wussten wir, was wir anders machen mussten. Und schliesslich haben wir von Folge zu Folge besser harmoniert.

Welcher Gast hat Euch bisher am meisten beeindruckt?
Yannick: Ich habe vor allem die Gespräche mit dem ehemaligen GC Geschäftsführer Fredy Bickel, mit dem ehemaligen GC Spieler Milan Vilotic und dem ehemaligen GC Sportchef Dragan Rapic sehr interessant gefunden. Es ist spannend, die verschiedenen Perspektiven kennenzulernen.

Stephan: Die Gespräche mit diesen drei Gästen haben mir auch sehr gut gefallen. Meine Lieblingsfolge ist aber jene mit GC Captain Amir Abrashi. Wir können immer viel lernen von unseren Gästen. Und noch schöner ist es, dass wir das mit unseren Hörern teilen können.

Wen möchtet Ihr unbedingt einmal als Gast empfangen?
Stephan: Grundsätzlich interviewen wir immer gerne aktive und ehemalige Spieler oder Personen aus dem GC Vorstand oder in einer Führungsfunktion. Ich freue mich aber besonders auf den ehemaligen GC Spieler Richard Nuñez, einer der besten Stürmer aller Zeiten. Zudem haben wir versucht, den ehemaligen GC Spieler Ricardo Cabanas als Gast gewinnen. Leider ist uns das noch nicht gelungen.

Yannick: Die Chancen stehen aber gut, dass wir den neuen GC Präsidenten Matt Jackson zum Gespräch begrüssen dürfen. Das wäre ein toller Meilenstein.

Interview: Pamela Schefer

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