Am European Team Championship, dem wichtigsten europäischen Squash-Teamwettkampf des Jahres, trafen in der Squasharena in Uster vom 1. bis 4. Mai 2024 die besten Squash-Talente aus 37 Nationen aufeinander. Zum Schweizer Nationalteam der Männer gehören neben Nicolas Müller und Robin Gadola auch die GC Talente Dimitri Steinmann und Yannick Wilhelmi. Sie konnten die erste Begegnung gegen Deutschland mit 3:1 für sich entscheiden, in der zweiten Partie verloren sie gegen Frankreich mit 1:3. Am zweiten Spieltag gewannen die Schweizer das 3. Gruppenspiel gegen Tschechien überlegen mit 4:0. Im Halbfinal traf das Schweizer Nationalteam auf das Team aus England, das 43 von bisher 49 EM-Titeln gewonnen hat und deshalb als Favorit galt. Auch die Schweizer konnten die Engländer nicht bezwingen und unterlagen mit 0:3.
Heim-Vorteil ausgeschöpft
Schliesslich spielten Dimitri Steinmann, Yannick Wilhelmi, Nicolas Müller und Robin Gadola gegen das Team aus Wales um Platz 3. Wilhelmi und Müller brachten das Schweizer Team 2:0 in Führung, Gadola kassierte eine Niederlage. Steinmann, Weltnummer 27, konnte sich schliesslich gegen Emyr Evans durchsetzen und sicherte seinem Team damit den dritten Rang. Für die Schweiz ist es nach EM-Bronze und WM-Bronze 2023 die dritte Medaille an einem Grossanlass in Folge. Steinmann ist sich sicher, dass sein Team den Heim-Vorteil voll ausschöpfen konnte: «Dass uns Familie und Freunde vor Ort angefeuert haben, hat uns in knappen Momenten einen Extra-Boost verliehen», freut er sich.
Ziel erreicht
Auch das Damen-Nationalteam wartete mit einer GC Spielerin auf: Cindy Merlo und ihre Teamkolleginnen Ambre Allinckx, Nadia Pfister und Celine Walser verloren die ersten zwei Begegnungen gegen Wales mit 0:3 und gegen Schottland mit 1:2. Auch im dritten Gruppenspiel gegen Belgien mussten sie sich mit 1:2 geschlagen geben. Dann wendete sich das Blatt: Bei den Klassierungsspielen um Rang 5 bis 8 besiegten die Schweizerinnen Spanien mit 2:1. Und auch ihr letztes Spiel gegen Tschechien konnten sie mit 3:0 für sich entscheiden, womit sie sich den sechsten Schlussrang sicherten. «Ich habe während vier Tagen alle Spiele ohne Pause durchgespielt», so Cindy Merlo. «Das war hart, trotzdem haben wir gegen Ende des Turniers immer besser gespielt.» Sie ist zufrieden mit der Leistung des Frauen-Nationalteams. Ihr Ziel, in der 1. Division zu bleiben, sei mit dem sechsten Rang erreicht. Auch ihr wird die Heim-EM bestens in Erinnerung bleiben: «Es gibt nichts Besseres als zu Hause zu spielen», betont sie.
An der Weltspitze angekommen
Nach der Team-EM ist vor der Einzel-WM: Die beiden GC Talente reisten nach den Spielen in Uster weiter nach Kairo, wo vom 9. bis 18. Mai die PSA World Championships stattfanden. Nachdem sowohl Dimitri Steinmann als auch Cindy Merlo ihre Erstrundenspiele gewinnen konnten, schied Merlo in der zweiten Runde aus. Steinmann bezwang nach dem Ägypter Mohamed ElSherbini auch dessen Landsmann Aly Abou Eleinen und stand zum ersten Mal an einer WM in den Top-16. Im Achtelfinale scheiterte er schliesslich am Ägypter Karim Abdel Gawad. Für Steinmann kein Grund zur Trauer: «Ich habe endlich das Gefühl, an der Weltspitze angekommen zu sein», resümiert er. Damit rückt auch sein grösstes Ziel immer näher: Eine Medaille an der Sommerolympiade in Los Angeles 2028.
Pamela Schefer