Am 6. Oktober organisierte GC Curling auf der Kunsteisbahn Küsnacht KEK zum ersten Mal ein Curling-Einführungsseminar. Alle Beteiligten sind sich einig: Der Anlass war ein voller Erfolg. «Die Halle war voller lachender Gesichter», freut sich Organisatorin Vera Schmid-Gugolz. Die 21 Teilnehmenden setzten sich aus Curling-Interessierten Frauen und Männern im Alter von Mitte 20 bis Mitte 70 zusammen und wurden von 12 Helfenden aus der Sektion GC Curling eingeführt. «Die grosse Altersspanne zeigt, dass Curling ein Sport für jede Generation ist», betont der ehemalige Proficurler Claudio Pätz, der den Teilnehmenden am Anlass zur Seite stand.
Tipps und Tricks vom Profi
Nicht nur die Altersspanne war gross, auch bei der Auffassungsgabe zeigten sich Unterschiede: «Es gab ein paar Talente, die das Sliding, also das Rutschen auf dem Eis mit Stein und Besen, von Anfang an im Griff hatten», erinnert sich Vera Schmid-Gugolz. «Bei anderen dauerte es etwas länger, doch alle konnten von den Tipps der Profis profitieren.» Profitieren konnte auch Gina Kaden, die mit vier Freundinnen und Freunden am Seminar teilgenommen hat. «Ich lernte besonders beim Mini-Turnier am Nachmittag viel, weil die 2er- und 3er-Teams von Rink zu Rink und so auch von Profi zu Profi rotiert haben. Jeder Profi konnte uns wieder einen neuen Trick oder eine andere Herangehensweise zeigen.» Auf den Anlass aufmerksam wurde sie durch einen Zufall: «Als ich mit einem meiner besten Freunde über Olympia diskutierte, fand er, er würde gerne einmal als Sportler daran teilnehmen. Als ich ihn darauf aufmerksam machen wollte, dass wir zu alt dafür sind, meinte er, das komme auf die Sportart an und führte Curling als Beispiel auf», erinnert sich Gina Kaden. Einen Tag später habe sie den Aushang zum Einführungsseminar in der Forchbahn gesehen, worauf sie sich und ihre Freunde gleich anmeldete. «Das Seminar hat uns allen unglaublich viel Spass gemacht», freut sie sich. Trotzdem wird sie den Sport nicht regelmässig ausüben können: «Als Hebamme im Schichtbetrieb ist das kaum möglich.» Ihr olympiainteressierter Freund kann sich allerdings vorstellen, einem Club beizutreten.
Mit Events zu neuen Mitgliedern
Vera Schmid-Gugolz hat etliche positive Rückmeldungen erhalten. «Viele Teilnehmende haben sich nach dem Seminar persönlich oder per Email bei uns bedankt.» Auch Gina Kaden findet nur lobende Worte: «Das Seminar war sehr professionell organisiert, ich hätte nicht gedacht, dass es zum ersten Mal durchgeführt wurde», betont sie. Vera Schmid-Gugolz kann sich gut vorstellen, das Seminar regelmässig durchzuführen. «Zwei der Teilnehmenden haben angekündigt, an den Trainings teilzunehmen», freut sie sich. Das entspreche den erwarteten 10 Prozent. Auch Claudio Pätz weiss, dass es Anlässe wie diesen braucht, um neue Mitglieder zu gewinnen. «Curling ist eine Randsportart, die weniger gefördert wird als populäre Sportarten», so Pätz. Als Kind komme man eigentlich nur dann zum Curling, wenn die Eltern schon spielen würden. Auch er kam auf den Geschmack, als er mit etwa acht Jahren seinen Vater auf die Rinks begleitete. «Erwachsene lassen sich aber relativ schnell für Curling begeistern, dazu braucht es genau solche Events», weiss er. Zudem sei das Interesse am Curling meist wellenartig, je nach internationalen Meisterschaften. «Nächste Saison finden die Olympischen Spiele wieder statt, das wirkt sich meistens auch positiv auf die Anzahl neuer Spieler aus.»
Pamela Schefer